Vinyasa setzt sich aus den beiden Silben Vi und Nyasa zusammen. Die Silbe Vi bedeutet: auf eine bestimmte Art und Weise, und die Silbe Nyasa bedeutet: Platzierung. Das heißt, im Vinyasa (Ashtanga) Yoga ist der Übende bestrebt, Atem und Bewegung in einen harmonischen Einklang zu bringen.
Vinyasa (Ashtanga) Yoga basiert auf dem indisches Hatha-Yoga in der Tradition von T. Krishnamacharya (1888 – 1989). Da die Meditationspraxis sehr selten an westliche Schüler unterrichtet wurde, setzt es sich größtenteils aus Asanas (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemübungen, -kontrolle) zusammen. Dieser Yoga-Stil zählt zu den wichtigsten und ausgeklügelsten, aber gleichzeitig auch zu den schwierigsten Hatha-Yoga-Systemen. Viele der heutigen, modernen Hatha-Yoga-Stile leiten sich aus diesem Stil ab.
Vinyasa Yoga ist also vor allem ein dynamischer Yogastil, der Bewegung und Atmung zu einem fließenden Erlebnis verbindet. Wichtig ist, dass der Atemimpuls die Bewegung initiiert. Es wird auch sehr viel Wert auf die genaue Ausrichtung und die Anordnung bzw. Abfolge der verschiedenen Körperpositionen gelegt, damit auch ein harmonischer, fließender Bewegungsablauf möglich ist. Natürlich nicht schon in der ersten Stunde, aber nach einiger Zeit der Praxis.
Die Körperhaltungen (Asanas) fordern den Übenden nicht nur physisch, sondern auch mental und stärken seine Konzentration und Achtsamkeit. Es gibt die These, dass Vinyasa Yoga Meditation in der Bewegung ist.
Wenn Atem und Bewegung in Einklang fließen, legen sich die Gedanken zur Ruhe anstatt sich im Kreis zu drehen.
Vorteile und Wirkungen von Vinyasa Yoga
- Kräftigung der Muskulatur: Durch körperlich fordernde Haltungen vorrangig die Tiefenmuskulatur stärken
- Gleichgewicht: Statische und dynamische Balance stärken durch den Bewegungsfluss
- Mobilisation von Wirbelsäule und Gelenken: Vinyasa Yoga trainiert den ganzen Körper, alles ist möglich
- Faszienlockerung: Beugen, Strecken, Drehen… die Mobilisation aller Muskeln, Bänder und Gelenke löst auch Verklebungen im faszialen Gewebe auf
- Körpergefühl: Wahrnehmen des eigenen Körpers und dessen Bedürfnisse
- Atem: Wahrnehmen des Atems, Atemlenkung hin zur Atemkontrolle
- Mentale Stärke: Die spezielle Kombination aus Atem und Bewegung im Vinyasa Yoga erleichtert den Zugang zu geistiger Stärke
- Stressminderung, -vermeidung: Während des Übens gilt die volle Aufmerksamkeit dem Atem und dem Körper, Gedanken schweifen nicht mehr so oft ab. Ankommen im Jetzt.
- Steigerung der Beweglichkeit: Was seit Monaten eventuell schon seit Jahren nicht mehr möglich ist, wird bei regelmäßigem Üben wieder möglich. Die Rede ist dabei nicht von abenteuerlichen Haltungen wie sie der ein oder andere aus den sozialen Medien kennt, sondern von ganz alltäglichen Bewegungen (z.B. Schulterblick beim Autofahren, …)
- Bewegungsfreude oder Freude durch Bewegung: Bewegen im Einklang mit Atem und Musik bringt Zufriedenheit und Selbstakzeptanz. Je fließender du dich bewegen lernst, desto einfacher schwimmst du den Fluss des Lebens – und umgekehrt.
Ähnlich wie beim Hatha Yoga, verfügt auch der daraus hervorgegangene Stil des Vinyasa (Ashtanga) Yoga über eine beachtliche Anzahl von Inter- pretationsmöglichkeiten, wie die Yogastunde gestaltet werden kann. Dennoch sind Vinyasa Kurse zunächst nicht für absolute Yoga-Anfänger geeignet, da sie doch eher fordernd sind und meistens mit Sonnengrüßen beginnen. Beendet wird die Stunde meist mit einem intensiveren Stretching. Die Grundstellungen sollten also dem Übenden geläufig sein.
Dadurch dass die Bewegungen fließend ineinander übergehen, wird in Yogastudios oft auch von Vinyasa Flow anstatt Vinyasa (Ashtanga) Yoga gesprochen.
Wohl. Wohler. Pudelwohl.
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