Das vierte Chakra ist das HERZ – CHAKRA oder in der altindischen Gelehrtensprache, Sanskrit, als ANAHATA – CHAKRA bezeichnet. Anahata wird mit “ungeschlagen“ oder “unverletzt“ übersetzt. Es wird aber auch mit “innen“ übersetzt. “Innen“ deshalb, weil es genau in der Mitte der insgesamt sieben Haupt-Chakras liegt.

ana → Atem, als Vorsilbe: nicht, un…

hata → betroffen, verletzt, beschädigt, geschlagen

Seinen Sitz hat das vierte Chakra hinter dem Brustbein aber vor der dem Rückgrat zwischen den Schulterblättern, also quasi in der Mitte der Brustwirbelsäule. Von dort strahlt es aus, füllt den gesamten Brustkorb aus und strahlt noch weiter nach vorne.

Das Herz-Chakra repräsentiert das 4. Lebenjahrsiebt im Leben des Menschen. Das entspricht in etwa der Zeit vom 21. bis 28. Lebensjahr. In dieser Lebensperiode entwickelt der Mensch seine Liebesfähigkeit, seine Selbstlosigkeit. Das zeigt sich darin, dass man öfter als in jüngeren Jahre, etwas “von Herzen“ tut, einfach um anderen eine Freude zu bereiten. Es ist für viele Menschen die Zeit der Beziehungsbildung oder auch Familiengründung.

Element: Luft

Das Anahata-Chakra wird sowohl als Sitz der individuellen Seele als auch als Sitz der kosmischen Seele angesehen. In ihm befindet sich quasi der Berührungspunkt zwischen dem Individuum und dem Kosmischen oder der Übergang der physischen in die spirituelle Welt. Ein Tor zwischen den Welten.

Das Herz-Chakra hat im Inneren die Farbe Blau. Blau steht für die Farbe des Himmels und im übertragenden Sinne für die Farbe eines weiten Herzens. Viele indische Gottheiten werden blau dargestellt, weil Gott im Herzen erfahrbar ist und Blau die Farbe des Herzens ist.

Es hat 12 Blütenblätter, die für die 12 Haupt-Energiekanäle (Nadis) stehen, die von ihm ausgehen. Die Mantras dieser Blütenblätter sind Kam, Kham, Gam, Gham, Ngam, Cham, Chham, Jam, Jham, Njam, Tam, Tham.

Die Drüse, die von diesem Chakra gesteuert wird, ist die Thymusdrüse, die einen maßgeblichen Einfluss auf das Immunsystem hat.

Die Körperteile, die dem Anahata-Chakra zugeschrieben werden, sind der obere Rücken und die Schultern, die Lunge und das Herz, sowie der Kreislauf und ebenfalls das Herzgeflecht (Plexus Cardiacus).

 

Yoga-Übungen, die das vierte Chakra stärken sind vor allem Rückbeugen und alle Übungen, die die Flexibilität der Brustwirbelsäule unterstützen.

Das Herz-Chakra steht für das Element Luft, Luft in unserem Körper und in unserem Leben. Wer z. B. zu wenig Luft hat, kann sich nicht richtig entwickeln und wer dagegen zu viel Luft hat, wird zu luftig und hat keine Standfestigkeit. Ein ausgeglichenes Anahata-Chakra bedeutet auch die richtige Balance zwischen Leichtigkeit und Beständigkeit.

 

Man kann ein ausgeglichenes Herz-Chakra daran erkennen, dass man sich selbst achtet und liebt und ebenso seine Mitmenschen achtet und wertschätzt. Weiterhin sorgt ein ausgeglichenes Herz-Chakra dafür, dass wir Mitgefühl mit anderen haben und immer wieder zu verstehen versuchen, was den anderen bewegt und das Verzeihen können auch nach herber Enttäuschung oder Verletzung. Natürlich kann es Menschen wie du und ich auch mal schwer fallen, zu vergeben. Besonders dann, wenn man sehr schwer verletzt wurde, dennoch sollte man fortwährend an dem Unmut und dem Hass dieser Person gegenüber arbeiten und so die Macht, die derjenige über dich hat, verringern. Hass ist also ein sehr großes Hindernis auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Anahata-Chakra und Hass kann sich richtig unangenehm im Körper festsetzen und in schweren physischen Krankheiten münden.

Der Sinn, der dem Herz-Chakra zugeordnet ist, ist der Tastsinn, der auch sehr viel mit Zuneigung und Liebe zu tun hat.

Anzeichen für ein unter- oder übersteuertes 4. Chakra können unter anderem Schüchternheit und Einsamkeit oder Besitzgier und Eifersucht sein, sowie ein Mangel an Empathie oder die Unfähigkeit, zu vergeben und verzeihen.

Auf physischer Ebene wirkt sich eine Störung im Herz-Chakra vor allem auf die Atmung aus, typisch sind Lungenerkrankungen und Asthma, aber auch ein erhöhter Blutdruck und Herzerkrankungen.

 

Positiv:

Flexibilität, Offenheit, Anpassungsvermögen, Toleranz, Ideenreichtum, vielseitiges Interesse, Aufnahmefähigkeit, Liebe, Mitgefühl, Empathie, Uneigennützigkeit, Hingabe und selbstloses Dienen;

gute Durchblutung, Zellregeneration und Heilungsfähigkeit

 

Negativ:

Besitzgier, Eifersucht, emotionale Härte, übertriebenes Selbstmitleid, Kontaktschwierigkeiten, Einsamkeit;

Herzschwäche, -rhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen wie Krampfadern oder Stauungen in den Blutgefäßen, unkontrollierte Zellregeneration, Verwachsungen und schmerzende alte Wunden und schlechte Narbenbildung, schwache Gewebebildung nach Verletzungen, verschleppte Krankheiten, Alkoholismus und Magersucht sowie Drogensucht und schwere seelische Nöte durch Liebesentzug, schwer zu kontrollierende Leidenschaften, mangelnde Selbstliebe und mangelnde Liebe zu Mitmenschen und Mitgeschöpfen, Angst vor Verletzung und Kränkung

Das Anahata-Chakra-Tier ist die Antilope, ein leichtfüßiges, schnelles und wendiges Tier.

Laut der indischen Gesundheitslehre Ayurveda entspricht dem Anahata – Chakra das Ayurveda-Dosha Vata. Das Anahata-Chakra regiert Mahar Loka sowie Vijnanamaya Kosha, die Wissenshülle in der Sukshma bzw. Linga Sharira.

 

Übungen / Asanas, die das Anahata – Chakra stärken:

  • Kobra – Bhujangasana
  • Bogen – Dhanurasana

    Kamel – Ushtrasana
  • Taube – Kapotasana
  • Fisch – Matsyasana
  • Kamel – Ushtrasana
  • insgesamt alle Rückbeugen
  • alle Übungen, die die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule fördern
  • Namasté – Haltung in allen Asanas
  • ausgedehnte Spaziergänge

 

Atemübungen / Pranayama, die das Anahata– Chakra stärken:

  • Tiefe Bauchatmung, evtl. mit Brahmari im Herzton
  • Feueratem (Kapalabhati), sanft oder schnell, evtl. mit angenehmem Kumbhaka
  • Wechselatmung (Anuloma Viloma) ganz sanft und leicht
  • Atmen mit (tiefem) Summton (Brahmari) dabei Konzentration auf Herz-Chakra
  • noch viele weitere Atemübungen speziell für Einsteiger findest du hier

 

Mantras zur Stärkung des Anahata – Chakras:

  • Bija-Mantra:     YAM oder YANG
  • Japa – Mantra:
  • Om namo bhagavate vasudevaya
  • Om shri shankaraya namaha
  • Om namah shivaya

 

Naturerfahrung:    saftige grüne Wiesen, Natur, Blüten

Aromatherapie:     Jasmin, Rose

Musik:                     klassische Musik

Edelsteine:             grüne Jade, Rosenquarz, Smaragd

Tee:                          Melisse, Thymian

 

Wohl.  Wohler. Pudelwohl.

Wohlbefinden in jedem Alter.

 

Bilder: pixabay