(1) Ngangmo Chu Tung – Wie die Wildgans Wasser trinkt
Öffnet den Kanal des Raumelementes im Übenden
Ausführung: gegrätschter Stand, Füße weit auseinander, Zehen zeigen nach außen, Hände in die Hüften, dabei zeigen die Finger nach hinten
AA – Oberkörper nach vorne beugen, Rücken und Kopf bleiben gerade, Beine gestreckt EA – Oberkörper gestreckt nach oben, leicht nach hinten neigen (ohne Hohlkreuz), dabei den Atem kurz halten in der Dehnung AA – wieder nach vorne beugen Die Übung insgesamt siebenmal wiederholen und mit der Atemübung Lung Ro Sel beenden.
Grundübung 1 – Wie die Wildgans Wasser trinkt
öffnet auf der körperlichen Ebene den Kanal des Raumelementes, das heißt man kann sie aus Sicht der tibetischen Medizin gegen Windkrankheiten anwenden.
Zu den Windkrankheiten zählen u. a. Appetitlosigkeit, Leber- und Magenkrankheiten, Darmbeschwerden, Blähungen Blutkrankheiten Lungenkrankheiten, Erkältungskrankheiten Herzbeschwerden, Schwindel, Schlafstörungen Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Knochenschmerzen, Nasenbluten, Tinnitus
Auf der geistigen Ebene wird davon ausgegangen, dass die grundlegende Ursache für Winderkrankungen die Unwissenheit ist, welche Begierde und Anhaftung entstehen lässt. |
(2) Drogmo Sur Dung – Wie der Yak sich die Schulter reibt
Öffnet den Kanal des Erdelementes im Übenden.
Ausführung: weit gegrätschter Stand, Füße weit auseinander, Zehen zeigen nach außen, Hände in die Hüften, Finger zeigen nach vorne, linker Fuß 90º nach links, rechter Fuß 45º nach links
EA – Oberkörper aus der Hüfte heraus nach links unten beugen, rechte Schulter in Richtung linkes Knie, linkes Bein gebeugt, rechtes Bein gestreckt AA – Oberkörper aufrichten, Füße drehen sich nach rechts EA – Oberkörper aus der Hüfte heraus nach rechts unten beugen, linke Schulter in Richtung rechtes Knie, rechtes Bein gebeugt, linkes Bein gestreckt
Die Übung zu jeder Seite fließend, aber langsam im Atemrhythmus bewusst siebenmal wiederholen und mit der Atemübung Lung Ro Sel beenden.
Grundübung 2 – Wie der Yak sich die Schulter reibt
öffnet auf der körperlichen Ebene den Kanal des Erdelementes und hat aus Sicht der tibetischen Medizin eine kühlende Wirkung Sie hilft bei: Hitzkrankheiten also aktut entzündlichen Erkrankungen mit Fieber, rot geränderten Augen, weiße Zunge, bitterem Geschmack, ständigem Durst, Einschlafproblemen, schweren Träumen
Auf der geistigen Ebene äußert sich ein gestörtes Erdelement in einer Energielosigkeit oder Trägheit bis hin zu Burn-Out oder sogar Depression. |
(3) Kyangmo Nyel Tang – Das Wildpferd, das sich schlafen legt
Öffnet den Kanal des Windelementes im Übenden.
Ausführung: Leicht gegrätschter Stand, Füße nur ein wenig mehr als hüftbreit auseinander, Zehen nach außen, Hände in die Hüften, Finger nach vorne, linker Fuß 90º nach links, rechter Fuß 45º nach links
EA – Oberkörper aus der Hüfte heraus nach links unten beugen, dabei den rechten Ellbogen in Richtung linkem Knie, linkes Bein nur leicht gebeugt, das rechte Bein bleibt gestreckt AA – Oberkörper aufrichten, Füße drehen sich nach rechts EA – Oberkörper aus der Hüfte heraus nach rechts unten beugen, dabei den linken Ellbogen in Richtung rechtem Knie, rechtes Bein nur leicht gebeugt, das linke Bein bleibt gestreckt AA – Oberkörper aufrichten, Füße drehen sich nach links
Die Übung zu jeder Seite fließend, aber langsam im Atemrhythmus bewusst siebenmal wiederholen und mit der Atemübung Lung Ro Sel beenden.
Grundübung 3 – Das Wildpferd, das sich schlafen legt
öffnet auf der körperlichen Ebene den Kanal des Windelementes und kann aus Sicht der tibetischen Medizin bei Galle- und Schleimerkrankungen helfen. Galle-Erkrankungen stehen hier stellvertretend für Erkrankungen des Verdauungstraktes.
Sie hilft bei: Nieren-, Blasenbeschwerden, Erkältungskrankheiten, Herz-, Knochenschmerzen, Leberkrankheiten, Hepatitis, Magenschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen
Auf der geistigen Ebene äußert sich ein gestörtes Windelement in wiederkehrenden Angst- oder Panikattacken. |
(4) Trayi Lung Zin – Der Falke, der sich im Wind dreht
Öffnet den Kanal des Feuerelementes im Übenden.
Ausführung: Stand, Beine zusammen, Füße zusammen, Hände in die Hüften, Finger zeigen nach hinten
AA – Oberkörper mit geradem Rücken nach vorne, Beine bleiben gestreckt EA – Oberkörper nach oben, leicht nach hinten beugen, Brustkorb öffnen, dabei den Atem kurz halten AA – Oberkörper mit geradem Rücken nach vorne, Beine bleiben gestreckt EA – Oberkörper nach oben, leicht nach hinten beugen, Brustkorb öffnen, dabei den Atem kurz halten
Die Übung fließend und achtsam im Atemrhythmus bewusst siebenmal wiederholen und mit der Atemübung Lung Ro Sel beenden.
Grundübung 4 – Der Falke, der sich im Wind dreht
Öffnet auf der körperlichen Ebene den Kanal des Feuerelementes und kann aus Sicht der tibetischen Medizin bei alten Hitzekrankheiten helfen. Alte Hitzkrankheiten befinden sich bereits im Körper in einem schlafenden/inaktiven Zustand, aber sie schwächen das Immunsystem, so dass der Körper sehr infektanfällig ist. Zu den alten Hitzkrankheiten zählen chronisch entzündliche Prozesse wie z. B. Rheuma.
Sie hilft bei: Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, ständigem Frösteln
Auf der geistig – emotionalen Ebene äußert sich ein gestörtes Feuerelement in Streitlust oder gar Aggression.
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(5) Ling Shi Ta Dril – Wie sich ein neuer Berg zwischen vier Kontinenten erhebt
Öffnet den Kanal des Wasserelementes im Übenden.
Ausführung: Stand, Beine und Füße zusammen, fester Stand, Blick nach vorne und Kinn ungefähr parallel zum Boden ausrichten, insgesamt eine gute Grundspannung beide Arme nach vorne strecken, Handflächen zueinander, Daumen nach oben. Die rechte Hand unter die linke Hand schieben, Finger der rechten Hand umfassen die Finger der linken Hand
EA – Arme gestreckt so hoch wie möglich nach oben führen, Schultern bleiben tief, Oberarme neben die Ohren AA – Arme gestreckt senken bis Hände ca. auf Nabelhöhe
Siebenmal wiederholen und dann die Hand-Arm-Stellung wechseln und nochmals sieben Wiederholungen. Auch die letzte der fünf Grundübungen wird mit der Atemübung Lung Ro Sel beendet.
Grundübung 5 – Wie sich ein neuer Berg zwischen vier Kontinenten erhebt
Öffnet auf der körperlichen Ebene den Kanal des Wasserelementes und kann aus Sicht der tibetischen Medizin bei Schleim- und Kältekrankheiten helfen. Diese Übung heilt dadurch, dass sie Wasser / Flüssigkeit überall im Körper gleichmäßig fließen lässt.
Sie hilft bei: Appetitlosigkeit, unstillbarer Hunger, Magenkrankheiten, Verdauungsprobleme, Atemprobleme, Augenschwellungen, Erkältungskrankheiten |
Bilder: pixabay, M. Tabellion
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